Am Freitag, den 21.März 2025 besuchten die Mitarbeiter Andreas Brieske und Hans Liese vom Vorstand der Tafel Eschwege die Landfrauen in Schemmern.
Sichtlich überrascht waren die Besucher/-Innen der Veranstaltung über das breite Spektrum der Tafelarbeit, der Anzahl der ehrenamtlichen Mitarbeiter/-Innen und vor allem dem stundenmäßigen wöchentlichen Einsatz der freiwilligen Kräfte.
Hans Liese erläuterte, dass sich nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine und den stark angestiegenen Lebensmittelpreisen in Deutschland die Anzahl der bedürftigen Tafelkunden verdoppelt habe. Vermehrt melden sich nun auch Rentner mit kleinen Renten bei der Tafel.
„Noch haben wir dank der Lebensmittelspenden örtlicher Discounter, aber auch der Spenden von Schulaktionen und etlichen Sonderaktionen von regionalen Unternehmen und mildtätigen Organisationen genug Ware“, erläutert Andreas Brieske .
Mit Eigenwerbung zur Mitarbeit im Ehrenamt als auch der Einladung an die Landfrauen zu einem Besuch der Tafel endete der Abend noch mit einer Überraschung. Die Landfrauen überreichten 120 kleine Ostergeschenke für Tafelkinder und 6 prall gefüllte Kisten mit Lebensmitteln für die Tafelkunden.
Auf dem Foto von links nach rechts:
Hans Liese – Vorsitzender Tafel Eschwege
Gudrun Johne (Vorsitzende Landfrauen Schemmern)
Regina Schneider (Vorstand Landfrauen Schemmern)
Diana Jakob (Vorstand Landfrauen Schemmern)
Andreas Brieske- stellvertr. Vorsitzender Tafel Eschwege)
PORTRÄT Hans Liese steht seit sechs Jahren an der Spitze der Tafel in Eschwege
Eschwege/Reichsensachsen
– Als Hans Liese 2018 in die wohlverdiente Rente ging, hat ihn seine Ehefrau Margret animiert, sich bei der Eschweger Tafel zu engagieren. Wörtlich: „Hans, bevor du jetzt in ein Loch fällst, solltest du dein breites Netzwerk einsetzen und dich ehrenamtlich um Menschen in Not kümmern.“ Gesagt, getan, der Reichensächser hat sofort Nägel mit Köpfen gemacht und befolgte den Rat seiner Ehefrau, die in ihm aufgrund seines Bekanntheitsgrades einen idealen Mann zum Reinholen von Spenden sah. „Da auch Margot und Siegfried Furchert in das gleiche Horn getutet und mir die Aufgabe schmackhaft machten, habe ich mich schließlich überzeugen lassen“, gab der heute 69-Jährige beim Gespräch zu verstehen
Gleich Vorsitzender
Allerdings gibt er ehrlich zu, dass er den Umfang dieser Arbeit unterschätzt habe, denn er sei im März 2018 postwendend Vorsitzender des eingetragenen Vereins geworden und nach einem halben Jahr Einarbeitungszeit für die Gesamtorganisation der Tafel und das Einholen der Lebensmittel aus den Märkten in verantwortlicher Position quasi seit August 2018 zuständig.
Bei Hans Liese ist die Leidenschaft für die Sache förmlich zu spüren, er räumt die Probleme aus dem Weg, packt jede Gelegenheit für den Vorwärtsgang beim Schopfe, lässt auch Ideenreichtum erkennen und pflegt mit allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern das faire Miteinander.
„Als ich angefangen habe, waren es 32 Ehrenamtliche, aktuell sind es 55 und zwei Teil-zeitbeschäftigte mit Entlohnung. Die Bedarfsgemeinschaft zählte seinerzeit 160 Abholer für 345 Familienangehörige.
„Seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine herrschte bei uns Massenandrang, die Leute haben uns überrannt, was freilich auch an den fehlenden Zahlungen lag, die für die Grundsicherung nötig sind. Dahinter verbergen sich Dinge, die verständlicherweise auch unseren Behörden über den Kopf gewachsen sind“, machte Hans Liese deutlich, dass damals 125 Familien an den drei Tagen montags, dienstags und freitags auf der Warteliste standen.
„Ich hätte ja nie gedacht, dass auf dem Heuberg in Eschwege so viele Ukrainer wohnen, die ihre Landsleute zwar aufnehmen, aber nicht gänzlich versorgen konnten“, adressiert der 69-jährige Reichensächser an dieser Stelle dankbare Worte an die großzügigen Spenden von den heimischen Lebensmittelmärkten, aber auch an die Tafel-Dachorganisationen in Hessen und in ganz Deutschland, „die uns best-möglich unterstützten.“ Ähnlich sei das auch während der Coronapandemie gewesen, da habe das Land Hessen mit Geld, Masken und Desinfektionsmitteln spürbar geholfen.
Zukunftsängste
Und obwohl derzeit alles im Lot ist, macht sich bei Hans Liese auch Zukunftsangst bemerkbar, weil jüngst die Wareneingänge, gerade bei den Molkereiprodukten wie Joghurt, Milch und Schnittkäse rückläufig seien, macht sich der Vorsitzende auch Sorgen, wenn die Leute aus dem Containerdorf an der Thüringer Straße auf die Tafel einstürmen.
Viele Ukrainer
Traurig stimmt ihn auch die Zahl, dass unter den derzeit 794 Personen sich 316 Kinder befinden. Insgesamt verpflegt die Tafel in Eschwege 304 Ukrainer, zum Vergleich sind es 230 Deutsche, darunter Rentner sowie Frauen und Männer von der Dienststelle Eschwege des Jobcenters Werra-Meißner, das einem Teil der Ukrainer zur Integration Ausbildungen ermöglicht.
„Auch wir haben die Qualifizierung eines syrischen Ehepaars zu Medizinern gesichert, die mittlerweile eine Anstellung im Klinikum Werra-Meißner in Eschwege als Oberärzte bekommen haben“, weiß Hans Liese, dass sie mit ihren drei Kindern in Eschwege eine neue Heimat gefunden haben, das Jobcenter den Hauskauf regelte und sie sich auch als Mitglieder der Tafel einbringen.
Aktuell hat die Tafel ein neues Projekt initiiert: „Über die sozialen Medien, in diesem Falle mit Facebook, versuchen wir Fahrer und Beifahrer wie auch Lebensmittelsortierer zu fin-den“, kann Hans Liese bereits einen ersten Erfolg verkünden, denn es hat sich bereits ein 15-köpfiger Helferstab gemeldet, der ehrenamtliche Unterstützung signalisierte.
Kinderprojekte
Auch außerhalb der Lebensmittelversorgung lässt Hans Liese seine Kontakte blühen, um seit dem Spätherbst auch Kindern einiges zu bieten: „Dank der Eschweger Lions, Al-tersjubilaren, die ihr Geburtstagsgeld an uns spendeten und der Tafel Deutschland konnten wir 25 Tafelkinder am Nikolaustag mit einem besonderen Geschenk bescheren, die dann mit Geschwistern und Eltern in den Werraland-Lebenswelten zum Essen eingeladen wurden.“
„Darüber hinaus konnten wir viele Mädchen und Jungen zum Bühnenstück von der kleinen Hexe zum jungen Theater ins E-Werk einladen, was uns auch im Sommer bereits gelungen ist, als das gleiche Ensemble die Geschichte von Jim Knopf auf der Waldbühne am Leuchtberg spielte“, ist Hans Liese bei solchen Nachrichten die Freude ins Gesicht geschrieben.
Und auch seiner Ehefrau Margret, die ihn eifrig unterstützt, dankt der zweifache Vater aus Reichensachsen.
Gleich beginnt die Ausgabe der Lebensmittel bei der Tafel in Eschwege: Margit Henkel-Lückert, Marianne Meister, Marion Axt, Marlene Quade, Tine Dietz und Christine Kasischke (von links) haben dafür alle Vorbereitungen getroffen.
Tafel Eschwege e. V. kann weiter auf großen Helferstab bauen
Eschwege – Beim Besuch in den Räumen der Tafel kurz vor Weihnachten ist emsige Betriebsamkeit zu erkennen. Die Vorbereitungen laufen seit Stunden auf Hochtouren. Bevor aber der Ansturm beginnt, gönnen sich die sechs Damen selbst eine kurze Frühstückspause.
Margit Henkel-Lückert, Marianne Meister, Marion Axt, Mar-lene Quade, Tine Dietz und Christine Kasischke stehen hinter der großen Theke, wo schon bald – immer montags, mittwochs und freitags ab 14 Uhr – die Abholer der Lebensmittel erwartet werden. Kurz vor dem Fest ist besonders viel los.
Dann herrscht eine besondere Betriebsamkeit. Denn auch wer wenig Geld hat, möchte würdig Weihnachten feiern. Wenn auch nicht alle Klienten in ihrer Kultur Weihnachten kennen, gibt es für jeden kleine Aufmerksamkeiten in die Einkaufstüten. Hans Liese ist voll des Lobes, „hier geht echt was ab“, schwärmt der 69-Jährige von der Wichtigkeit des Managements und löst dabei selbst viele Knoten auf dem Weg zum reibungslosen Ablauf. Seit sechs Jahren steht Hans Liese als Vorsitzender an der Spitze und weiß einen 55-köpfigen ehrenamtlichen Helferstab und zusätzlich zwei bezahlte Teilzeitkräfte an seiner Seite.
„Meine Frau Margret weiß natürlich von meiner gutmütigen Ader und hat mich mehr oder weniger gebeten, der Tafel meine Unterstützung anzubieten. Dass ich aber quasi von Beginn an über das Stadium von null auf Hundert ganz schnell die Verantwortung übernehmen musste, das war von mir so freilich nicht geplant“, zeigt sich Hans Liese aber dennoch erfreut, dass es ihm bei der Tafel gelungen ist, viele Familien zu stabilisieren. Passend zum Grundgedanken hat die Tafel in Eschwege ihre Unterkunft in einem ehemaligen Lebensmittelmarkt am Grünen Weg gefunden hat; wobei allerdings der Haupteingang von der Mauerstraße aus zu erreichen ist.
Die Bewegung geht von der Tafel Deutschland aus, die als Dachverband auf 960 Einrichtungen dieser Art mit 2000 Ausgabestellen baut. In Hessen sind es 58 Tafeln, die 135 000 Hilfsbedürftige mit Lebensmitteln verpflegen sowie mit Dingen des täglichen Bedarfs versorgen, wobei die alarmierende Feststellung bleibt, dass es sich bei einem Viertel dieser Personen um Kinder und Jugendliche handelt. Hans Liese: „Insgesamt werden deutschlandweit 268 000 Tonen an Lebensmitteln gerettet, aber immer noch stehen dagegen zwölf Millionen Tonnen, die vernichtet werden“, erklärt der Vorsitzende kopfschüttelnd.
Indes berichtet Natascha Schmidt, die gemeinsam mit Pascal Gimbel und Marco Haukwitz Vorsitzende der Bürgerhilfe Sontraer Land ist, dass hier monatlich Lebensmittel im Wert von 500 bis 1000 Euro zugekauft werden müssen. Allein durch die Lebensmittelspenden können die derzeit 250 Menschen, die die Essensausgabe in Sontra nutzen, nicht versorgt werden. Dabei ist die Zahl gestiegen.
Im September nutzten noch 220 Personen die Essensausgabe der Bürgerhilfe. Einen Spendenanstieg zur Weihnachtszeit habe die Bürgerhilfe zur Weihnachtszeit nicht verzeichnet. Zudem fehle es an Ehrenamtlichen, die laut Natascha Schmidt stets herzlich willkommen sind.
In der Kreisstadt ist die Tafel längst ein eingetragener Verein, dem, daraus resultierend, die Gemeinnützigkeit anerkannt wurde. Für Spenden bekommt man eine Quittung und kann das Geld bei der Steuererklärung geltend machen. Seit gut einem Jahr ist es aber weniger geworden.
Obwohl die finanzielle Spendenwilligkeit seit Dezember 2023 zurückgegangen ist, was den Vorsitzenden nicht zuletzt zum Klinkenputzen animierte, gibt es auch positive Beispiele.
Der Spendenverbund der Eschweger Firmen Fernco am Hessenring und Sahm in der Sudetenlandstraße hat 60 Mädchen und Jungen zwischen zwölf und 16 Jahren mit Schul- und Sportartikeln, auch dank der Gunst der Buchhandlung Heinemann und von Sport Ammann gesponsert.
Die Stadt Eschwege und die Firma Saat- und Erntetechnik haben geholfen, so konnten Grundschwimmkurse für Sechs- bis Zwölfjährige organisiert werden, die nun die Stadtwerke mit weiterführenden Schwimmscheinen fördert. „Wir bleiben dran, lassen uns permanent von neuen Ideen tragen und werden weiter bemüht sein, Menschen in Not zu helfen“, so das Fazit von Hans Liese, der für die Tafel in Eschwege zum Glücksfall wurde.
Beim Weihnachtsmarkt 2024 mit dem Motto „Weihnachtsmarkt mit Flair“ auf dem Marktplatz in Eschwege, ließ es sich die Landrätin des Werra-Meissner-Kreises Nicole Rathgeber nicht nehmen, die Tafel Eschwege für einige Stunden am Sonntag dem 15.12.2024 zu unterstützen.
So wurden neben einer Vielzahl von selbstgebackenem Weihnachtsgebäck der fleißigen ehrenamtlichen Tafelmitarbeiterinnen auch noch diverse weihnachtliche Bastelarbeiten dem Publikum angeboten. Gegen eine Spende für die Tafel Eschwege und mit freundlichen Worten der Landrätin und der Tafelmitarbeiterinnen, waren die Artikel des Standes bis zum späten Sonntagnachmittag fast vollständig „unters Volk gebracht“.
Die Tafel Eschwege sagt allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön!Beim Weihnachtsmarkt 2024 mit dem Motto „Weihnachtsmarkt mit Flair“ auf dem Marktplatz in Eschwege, ließ es sich die Landrätin des Werra-Meissner-Kreises Nicole Rathgeber nicht nehmen, die Tafel Eschwege für einige Stunden am Sonntag dem 15.12.2024 zu unterstützen.
So wurden neben einer Vielzahl von selbstgebackenem Weihnachtsgebäck der fleißigen ehrenamtlichen Tafelmitarbeiterinnen auch noch diverse weihnachtliche Bastelarbeiten dem Publikum angeboten. Gegen eine Spende für die Tafel Eschwege und mit freundlichen Worten der Landrätin und der Tafelmitarbeiterinnen, waren die Artikel des Standes bis zum späten Sonntagnachmittag fast vollständig „unters Volk gebracht“.
Die Tafel Eschwege sagt allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön!
Spende zum Martinstag an Kinder der Tafel Eschwege durch örtlichte Kindertagesstätten. Diverse Kindergärten in der Region zeigten durch Kinder und Eltern ein Herz für die über 300 Kinder von abholenden Familien bei der Tafel und spendeten Lebensmittel für die Tafel Eschwege.
Exemplarisch hier die Kinder und Mitarbeiter der Kindergärten Sonnenschein in Frieda und die Eichenzwerge in Hoheneiche.
Die Tafel Eschwege hat bei Ihrer letzten Mitgliederversammlung im Oktober 2024 bei der Neuwahl des 2. Vorsitzenden der Tafel Eschwege, Herrn Andreas Brieske für weitere 2 Jahre bestätigt.
Auf dem Bild der aktuelle Vorstand der Tafel Eschwege (von links nach rechts):
Wedekind, Roland, Schriftführer
Hauswald, Jürgen, Beisitzer
Henkel-Lückert, Margit, Beisitzerin
Hellwig, Karin, Kassenwartin
Liese, Hans, 1. Vorsitzender
Brieske, Andreas. 2. Vorsitzender
Ziltz-Göller, Christel, Beisitzerin (fehlt auf dem Bild)
Auch in diesem Jahr war die Zusammenarbeit der Tafel Eschwege mit dem Team von Foodsharing unter Leitung der Initiatorinnen Lisa Uhlich und Lisa Görlich ein voller Erfolg.
Das Foodsharing Team mit seinen 13 Helfern und Helferinnen war sehr aktiv auf dem Campingplatz bei der Abgabe von nicht mehr benötigten Lebensmitteln der „Flairies“.
Somit konnten bis zum Ende des Festivals am Montagmittag wieder eine Vielzahl von Lebensmitteln in Dosen, Nudeln, Fertigsuppen als auch Obst und Gemüse von der Tafel Eschwege entgegengenommen werden.
Die Tafel Eschwege holte mit Ihrem Transporter über 800 kg Lebensmittel ab!
Länger haltbare Dosenwaren werden vorerst einmal eingelagert.
Weiterhin konnten vom OF-Team noch einige Restbestände an Lebensmitteln aus den Beständen des Flair Backstage Bereichs von der Tafel dankbar angenommen werden.
Auch in diesem Jahr bedanken sich die Mitarbeiter/-innen der Tafel Eschwege für die gesammelten Spenden der „Flairies“ und dem hervorragenden organisatorischen Ablauf der Organisation bei Foodsharing und dem OF-Team.
Hans Liese: „Die Tafeln sind dankbar für jede Lebensmittelspende, da weiterhin immer noch zu viel verzehrbare Lebensmittel in Deutschland entsorgt werden.“
Hans Liese
Bild: Lebensmittelretter Tafel Eschwege und Foodsharing
Von links nach rechts: Wolfgang Mielack, Lisa Görlich, Lisa Uhlich, Hans Liese
Zum wiederholten Mal konnte die Tafel Eschwege für Tafelkinder, die jetzt in die Schule kommen, eine Spende von Schulrucksäcken von Amazon in Bad Hersfeld an diesmal 25 Tafelkinder verteilen.
Groß war die Freude bei den zukünftigen „ABC-Schützen“ als sie Ihren prall gefüllten Rucksack mit Bunt – und Filzstiften, Federmäppchen, Blöcken, Malkasten, Trinkflasche und Brotdose von Andreas Brieske vom Vorstand der Tafel Eschwege ausgehändigt bekamen. Hans Liese, Vorsitzender der Tafel ergänzt: „Es ist für viele Eltern schwer, eine Erstausstattung für Schulkinder zu finanzieren. Gerade für Familien, die auf Unterstützung angewiesen sind“.